Believe in Dreams

Nachdem sie alle geweckt und zum Burghof geführt wurden trafen sie dort auf Yorick der neben seinem Ross auf sie wartete.

Vincent nahm sich ebenfalls einiges an Essen mit, zumindest soviel wie Garwe übrig gelassen hatte und einige andere Dinge die ihm im falle eines Kampfes nicht viel behinderten.

Er war jedenfalls froh seine Waffen bald wieder in Händen halten zu können, die Wache hatte seinen Rat wohl beherzigt und sich der Klingen nicht genau besehen zu haben.

Das kleine braune Pony wieherte und scharrte mit den Hufen, als wolle es sagen "Schaut mich an, ich bin ein edles Ross!"

Yorick lud ihm den Rest des Gepäcks auf, schulterte sein eigenes Bündel und führte das Pony in Richtung Burgtor.

Die Torwachen händigten allen ihre Waffen wieder aus, und verabschiedeten Yorick höflich.

Der weitere Weg führte über eine mit zartviolettem Wiesenschaumkraut bewachsene Wiese bergab, weg vom Dorf und in Richtung eines sich in einiger Entfernung erstreckenden Waldes.

Die Sonne stieg, und bald spürten Randyl und Garwe das Gewicht ihres Gepäcks recht deutlich. Yorick marschierte schweigend voran, und ließ kein Zeichen von Erschöpfung erkennen.

Auch das kleine braune Pony trottete recht munter neben der Gruppe her. Es schnupperte neugierig an den Taschen der drei Abenteurer, und Garwe sah schon nach kurzer Zeit so aus, als hege er Mordpläne gegen das Tier. Wenn Blicke töten könnten...

Randyl nahm ihre Waffen an sich und band sie wieder an ihren rechtmäßigen
Platz an ihrem Gürtel.

Dann trottete sie einfach der Gruppe hinterher, uch wenn sie schon bald die last auf den Schultern spürte. Doch sie ließ sich nichts anmerken, außerdem war es auch gar nicht so schwer, da hatte sie schon Schlimmeres hinter sich.

Viel Sinn für die Umwelt zeigte sie nicht und auch das Pony interessierte sie herzlich wenig. Stumm vor sich her starrend lief sie den anderen hinterher.

Vincent fühlte sich richtig erleichtert als man ihm seine beiden Schwerter wieder aushändigte, dieses Bedrückende Gefühl welche er dauernd verspürte war auf einmal wie weggeblasen.

Er steckte die Waffen an ihren Platz zurück ehe er der Gruppe folgte, von dem Pony ließ er sich jedoch in keinster weise reizen, etwas Ablenkung der ihm vor der totalen Langeweile rettete war jetzt sehr erwünscht gewesen.

Aber auch die Umgebung war nicht gerade schrecklich anzusehen, Vincent ließ sich von der Atmosphäre inspirieren und ging danach wieder seinen eigenen Gedanken nach.

Die Sonne stieg höher und höher, es wurde warm, und das Gepäck wurde noch schwerer...bis Yorick schließlich entschied, dass es Zeit war für eine Mittagspause.

Er wählte eine saftig grüne, mit Butterblumen bewachsene Wiese als Lagerplatz. Zitronenfalter flatterten von Blüte zu Blüte, und schafften es irgendwie, den mahlenden Kiefern des kleinen Ponys zu entkommen, das sich begeistert den Magen vollschlug.

Garwe ließ sich an Ort und Stelle mitsamt seinem Gepäck ins Gras fallen, während Yorick sich mit etwas mehr Anmut auf einer Wolldecke niederließ.

"Ich schlage vor, dass wir das Brot zuerst essen" meinte der Sohn des Grafen "Es ist am schwersten. Wer von Euch trägt es im Moment?"

Randyl tat es Garwe nach und ließ sich ins Gras fallen. Allerdings nicht so, dass es aussah, als wenn sie eine Pause nötig hätte. Dafür war sie bei Weitem schon längere Strecken am Stück gelaufen.

Als die Frage nach dem Brot aufkam, sah sie ihr Gepäck durch, doch sehr viele Lebensmittel hatte sie nicht dabei.
"Also ich hab kein Brot.", stellte sie nüchtern fest und sah dann zu Garwe und Vincent hinüber. Die beiden hatten sich mehr Lebensmittel mitgenommen, als Randyl.
Sie selbst hatte es nicht für nötig gehalten, zur Not würde sie sich auch so Nahrung beschaffen können...

Vincent stand lieber noch etwas, statt sich hinzusetzen.
Es war eigentlich immer nur Routine, sich erst einmal ganz sicher zu sein, dass niemand in der Nähe war, ehe er sich reinen Gewissens sicher fühlen konnte.

Als man nach dem Brot fragte musste Vincent erst einmal etwas in seinem Gepäck suchen, bevor er das gewünschte Gut endlich zum Augenschein aller brachte und es an die anderen weitergab. Er selbst würde erst später etwas davon essen, da sein Hunger noch nicht allzu groß gewesen war.

Yorick schnitt das Brot in erstaunlich gleichmäßig große Scheiben und verteilte es unter den Gruppenmitgliedern.
Zunächst einmal bekam jeder drei Scheiben.

Garwe begann sofort mit großem Appetit zu essen, ohne darauf zu achten was die anderen taten.

Auch Randyl nahm ihre drei Scheiben entgegen und begann in Gedanken versunken zu essen.

Bisher war es ja wirklich noch nicht sehr anspruchsvoll gewesen, aber was wollte das nach einem halben Tag schon heißen?
Was würde sie wohl erwarten, wenn die Reise voranschritt?
Es würde sicher noch anstrengend werden, da alle vier Gefährten es vorzogen, schweigend zu reisen. Gut, sie waren sich alle komplett fremd, aber sie schätzte ihre Weggefährten ebenso schweigsam ein, wie sich selbst. Vincent schien sie noch übertreffen zu können...

Vincent nahm seine Ration entgegen und setzte sich wenig abseits der Gruppe auf dem Boden, sein Blick umfing die Wiese mit wachen Augen.
Selbst die schönste Idylle konnte trügerisch sein und er hasste es vom Feind überrascht zu werden, nur weil er gerade mit Essen abgelenkt war.
Soetwas würden vielleicht einfache Bauern passieren, doch in Vincent's Geschäft musste man einfach in jeder Sekunde auf der Hut sein.

Während er die Gegend überwacht, aß er abwesend an seiner Ration.
Er hatte bisher noch nicht das Bedürfnis verspürt sich viel mit der Gruppe zu beschäftigen.


Dieser Garwe hat von anfang an den anschein gehabt das er sich lieber in Vorsicht umhüllt, doch vielleicht ist es auch nur Angst, wer weiß.

Yorick scheint wohl einfach nur ein guter Königssohn zu sein der freundlich ist und wohl gut mit seinem Schwert umgehen kann.

Aber Randyl macht auf mich bisher einen eher kühleren Eindruck, sie scheint wohl ebenfalls nicht viel, beziehungsweise gerne zu reden, doch gerade das macht es schwer sie einzuschätzen, sie gibt nichts über sich preis, kein genaues Verhalten oder derartiges.. mal sehen was sich mit der Zeit ergibt..


Vincent's Gedanken verschwanden somit und er Konzentrierte sich wieder auf das wesentliche.

"Seid Ihr bereit, weiter zu reisen?" fragte Yorick und stand auf. Mit einem Kopfnicken wies er auf die Ebene die sich vor ihnen erstreckte.
"Wir müssen das Blubbermoor durchqueren. Kennt sich jemand mit Mooren aus?"

Randyl nickte nur auf die Frage hin, ob sie bereit waren, und stand ebenfalls auf und schulterte ihr Gepäck.

Auf die Frage nach Mooren meinte sie nur:
"Ich würd zusehen, dass ich auf dem Trockenen bleibe..."

Mit seiner Ration war er noch nicht ganz fertig gewesen, doch als Yorick ein Gespräch begann indem er uns fragte wie wir am besten durch die Moore kommen würden verging ihm auch leicht der Appetit.

Ein Mann wie Vincent musste einfach wissen wie man sich ungefährlich und vor allem leise durch ein Moor bewegt, schließlich verlangte das sein Beruf.
Er kannte auch viele Schauermärchen, die man sich über manche Moore erzählte, geschichten, von denen VIncent bisher nicht behaupten konnte das diese stimmten.

Vincent richtete sich langsam auf, antwortee jedoch nichts, vielleicht würden sie ja auch ohne seine Hilfe gefahrlos hindurch kommen, und auch wenn nicht, je weniger er sich mit der Konkurrenz herumschlagen muss umso besser.
Er nickte lediglich auf Yoricks erste frage und bestätigte diesem das er bereit war weiter zu Reisen.

"Ich würd auch zusehen, dass ich auf dem Trockenen bleibe" meinte Garwe während er sich zum Aufbruch bereit machte.
"Da offenbar keiner von uns viel Ahnung von Mooren hat wäre es das beste, wenn der Leichteste von uns voran geht...den können wir am einfachsten rausziehen wenn etwas schiefgehen sollte."

Sein Blick ruhte dabei auf Vincent.

Yorick nickte. "Hervorragender Vorschlag. Ich übertrage Euch die Führung" meinte er zu Vincent gewandt.
"Ich muss ohnehin als letztes gehen, das Pony wird nur schwer durchs Moor kommen"

Randyl war schon im Begriff gewesen, loszuziehen, als Garwe seinen Vorschlag aussprach und Yorick zustimmte. So blieb sie wieder stehen, um Vincent den Vortritt zu lassen.