Believe in Dreams

Vincent musterte den Wachmann kurz, ehe er wirklich seine Waffen hervorbrachte und diese dem Mann übergab.

Zum Glück waren die Schwerter in ihren Scheiden, welche nicht ahnen ließen welche Form die Waffen in wirklichkeit besaßen, dies würde nur -wie so oft wenn sie jemand sah- für misstrauen sorgen.

"Lass die Scheide bloß dran! Ich mags nicht wenn jemand meine Schwerter anfasst!", sagte Vincent nur mit bestimmender Stimme der es nicht allzu auffällig sagen wollte, den er kannte die Neugier der Menschen.

Vincent trat danach mit Garwe in den Burghof und warteten nun wohl auf den Grafen der sich wohl jeden Moment zu ihnen Gesellen würde.

Der Graf gesellte sich nicht zu ihnen, statt dessen öffnete ihnen einer seiner Diener die Tür und winkte sie hinein.

Garwe konnte nur staunen, als er den prächtigen, holzgetäfelten Raum sah.
Der Graf saß in einem breiten Sessel, den er voll und ganz ausfüllte. Sein Gesicht hatte eine käsige Farbe, und der Speck hing in Falten daran herab. Das hellblonde Haar auf seinem Kopf lichtete sich bereits.
Seine Kleidung, die zur Betonung seines Standes in teuren Farben, das heißt leuchtendem Pink und Gelb gehalten war, vervollständigte das Bild.

Hinter ihm stand ein junger Mann, der in ebenso kostbare Stoffe gekleidet war.

Garwe schätzte die Kleidung des eher schlanken Jünglings auf ebenso teuer wie die seines Vaters, sie war zwar in Schwarz und Grün gefärbt...aber was für ein Schwarz, und was für ein Grün das waren! Das Schwarz war so vollkommen dunkel wie das schulterlange Haar des Jünglings, das Grün leuchtete noch stärker als seine Augen.
Garwe hatte eine derartige Farbstärke nie erreichen können...und seine Versuche in dieser Hinsicht waren immer etwas fleckig geworden.

"Seid uns willkommen, Abenteurer" sagte der junge Mann leise, und endlich erwachte Garwe aus seiner Erstarrung und verbeugte sich respektvoll.

"Mein Name ist Yorick, meinen Vater mögt ihr als Graf von Ehmd ansprechen" sagte der Jüngling und verbeugte sich seinerseits leicht vor den Neuankömmlingen.

Garwe zögerte leicht...sollte er seinen Namen nennen, oder lieber den Mund halten bis er gefragt wurde?

Randyl folgte den beiden, als sie von einem Diener in einen Saal gewunken wurden.

Sie hatte noch nie viel für Adelige übrig gehabt, außer, wenn ein gut bezahlter Job anstand. Sie versteckte ihren Ekel vor dem Grafen allerdings gut. Allein schon die Farben, die er trug, fand Randyl einfach viel zu grell und grässlich.

Erst als der jüngere Mann das Wort ergriff, wandte sie ihm ihren Blick zu. Nach der Begrüßung verbeugte auch sie sich, allerdings nicht aus Respekt, sondern, weil es sich so gehörte.

Während er sich und seinen Vater vorstellte, musterte Randyl ihn abschätzend. Er hatte zumindest ein besseres Händchen für die Farbauswahl seiner Kleidung...
Nun wartete sie ab. Sie würde nichts sagen, solange sie nicht gefragt wurde.

Vincent war schon etwas genervt, dieses hin und her, wann würden sie den endlich auf den Grafen treffen, so langsam hatte Vincent auch immer weniger Lust auf diesen Auftrag.

Zu seinem Glück jedoch wurden sie von einem weiteren Diener endlich zum Grafen geführt der in einem schön anzusehenden Raum auf einem Sessel saß und von dort aus auf uns herab sah.

Der Graf selbst jedoch war kein schöner Anblick und schien im ganzen Raum das einzigst abscheuliche zu sein, dies würde Vincent jedoch niemals laut aussprechen, dann könnte er die Belohnung direkt vergessen.

Der andere Mann im Raum, der wohl der Sohn des Grafen war, hatte eindeutig einen besseren Stil und ihm gefielen auch deren Klamotten um einiges besser, die gleichen würde er noch zu seiner Belohnung verlangen nachdem er diese erfolgreich erfüllt hatte.

Vincent verbeugte sich nach der Begrüßung ebenfalls, kannte er noch die Guten Sitten die ihm in der Jugend beigebracht wurden, weshalb er sich wohl auch als einziger mit seinem Namen vorstellte.

Jetzt würden sie wohl endlich noch mehr Informationen über den Auftrag erhalten, doch gerade in diesem Moment kamen Vincent noch viel bessere Gedanken in den Sinn, bei denen er womöglich viel mehr Gold für sich ausschlagen könnte, vorerst jedoch würde er das normale Ziel verfolgen.

Der Graf nickte wohlwollend, als Vincent sich vorstellte. "Und was ist mit euch beiden?" meinte er zu Garwe und Randyl. "Name und Beruf?"

Der junge Mann lächelte freundlich. "Sie sind sicher nur etwas schüchtern, Vater."

"Verzeiht, ich wollte nicht unhöflich sein" murmelte Garwe, auf seine Schuhe starrend. "Mein Name ist Garwe, ich bin ein einfacher Feldscher, weiter nichts."

Dieser Graf hatte nun doch erwartet, dass man sich gleich vorstellte. Randyl hatte schon einen gehabt, der sie aus dem Schloss werfen ließ, weil sie ungefragt etwas gesagt hatte.

Sie verbeugte sich noch ein wenig tiefer. "Verzeiht mir ebenfalls, Graf von Ehmd", begann sie, nachdem Garwe zuende gesprochen hatte. "Auch ich wollte nicht unhöflich sein. Mein Name ist Randyl und ich bin Söldner"

Es machte ihr im Grunde auch nichts, wenn sie in seine Missgunst geriet. Dann würde sie eben einn anderen Auftrag finden.

[Spielleiter]

Yorick nickte, als hätte er das erwartet.
"Es freut mich, auf der bevorstehenden Reise zwei Kämpfer an meiner Seite zu wissen" meinte er, und ließ den Blick über Randyl und Vincent wandern, wobei er Vincent zuzwinkerte. Hatte er vielleicht an dessen Auftreten erkannt, dass er ein begabter Kämpfer war?

"Und es beruhigt mich sehr, dass auch ein Feldscher dem Aufruf gefolgt ist" fügte er direkt an Garwe gerichtet hinzu "Ich fürchte wir werden dich dringend brauchen."

Der Graf ergriff wieder das Wort. "Ihr bekommt 1000 Goldstücke, und keine Münze mehr. Und das natürlich auch nur, wenn die Reise erfolgreich verläuft und auch mein Sohn wohlbehalten zurückkehrt"

Yorick nickte "Für Unterkunft und Verpflegung während der Reise werde ich aufkommen, aber anfallende Arbeiten werden gerecht unter allen geteilt werden. Ich kann auf eine derart gefährliche Reise keine Diener mitnehmen.
Wenn ihr mit den Bedingungen einverstanden seid, wird euch gleich ein Diener eure Zimmer zeigen. In zwei Stunden essen wir zu Abend, und es würde mich freuen wenn ihr uns Gesellschaft leisten würdet. Morgen früh brechen wir vor Sonnenaufgang auf. Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren, meiner Schwester geht es sehr schlecht."

Er ließ noch einmal seinen Blick über die Gruppe gleiten und fragte dann "Wie lautet eure Antwort? Werdet ihr mich begleiten?"

Garwe nickte. "Ich werde Euch begleiten" erwiderte er.
Tausend Goldstücke waren nicht gerade wenig, und da es sonst niemanden gab, der den Sohn des Grafen auf dieser Reise zusammenflicken konnte wenn es zu Kämpfen kam, erschien ihm die Gefahr nicht allzu groß.

Tausend Goldstücke...davon könnte er jede Nacht in einem teuren Gasthaus übernachten, und sich ordentlich sattessen...und, und, und.

//Hm.. jetzt könnte es jedoch schwieriger werden.. aber mir wird da auch schon was einfallen..// ging Vincent weiter seinen neuesten Gedanken nach als er weiter dem Grafen zuhörte.

Vincent nickte Yorick zu als dieser mit seiner Ansprache endlich fertig war und begleitete seine indirekte Antwort auch mit einer mündlichen Bestätigung "Ich werde euch ebenfalls zur Seite stehen.", sagte er ernst aber dennoch monoton.

//Immerhin geben sie hier noch Verpflegung und Essen bevor wir aufbrechen, es ist schon einige Tage her seitdem ich eine halbwegs anständige Mahlzeit hinter mir hatte und in einem gemütlichen Bett schlafen konnte. Da kann ich mich hier sicher auf etwas freuen.// grinste er leicht in Gedanken und wartete dann nur noch auf den Diener der ihnen endlich ihre Gemächer zeigte.

Auch Randyl nickte zufrieden. So konnte sich dieser Auftrag wirklich noch als sehr angenehm herausstellen.

"Ich schließe mich ebenfalls an", sagte sie dann.

Yorick zog an einem Glockenstrang in der Ecke des Zimmers, und ein recht junger Diener mit rundlichem Gesicht erschien.

"Zeige unseren Gästen bitte ihre Zimmer" wies Yorick ihn an.

Der Weg ging über gewundene Treppen und schmale, steinerne Gänge, bis sie schließlich einen etwas breiteren Gang erreichten in dem es drei Türen gab.

"Braucht ihr noch etwas?" wollte der Diener wissen, nachdem er allen dreien ihre Zimmer zugewiesen hatte.

Nachdem dieser seltsam aussehender Diener endlich antanzte wurde ihnen von eben jenem endlich ihre Gemächer gezeigt und zugewiesen.

"Nein.", sagte Vincent nun kalt und eher schroff ehe er in seinem einem der Zimmer verschwand und die Tür hinter sich schloß.

Innen sah er sich erst einmal um, das Zimmer war gemütlich eingerichtet gewesen, nicht zu protzig und nicht zu schlicht, man hatte stets darauf geachtet ein gewisses Gleichgewicht zu halten.

Somit fand man im Raum auch nicht mehr als einen Tisch, dazu gehörige Stühle, ein Bett, ein Fenster das zur Terrasse führte und einige Gemälde und Pflanzen im Zimmer verteilt wieder.

//Da will es uns einer wohl ziemlich gemütlich gestalten.// dachte Vincent in seiner gewohnten art und ging direkt einmal zum Fenster um es auch sogleich zu öffnen.

Von der Terrasse aus konnte man von dem Berg auf dem die Burg platziert war hinunter schauen auf Dörfer und Wälder die in der nähe zu erblicken waren. Vincent schaute sich noch etwas die Umgebung an und versank dann wieder in seinen eigenen Gedanken.

Randyl folgte ebenfalls dem Diener zu den Gemächern. Auf seine frage hin schüttelte sie nur knapp den Kopf und ging in das ihr gezeigte Zimmer.
Nun, es war wenigstens gemütlich...

Zufrieden setzte sie sich auf das Bett und betrachtete gedankenverloren den Himmel draußen. Bald würde es auch etwas zu Essen geben und auch der rest dieses Auftrages klang ganz danach, als würde es doch recht entspannt werden. Wie konnte man nur wegen einer Pflanze solche Summen geben? Aber Randyl war das nur recht, leicht gemachtes Geld eben.

Garwe sah sich im Zimmer um. Es war größer und schöner als alle Gasthauszimmer in denen er je gewesen war.
In einer Ecke stand ein niedriger Tisch mit einer Waschschüssel und einer Kanne mit Wasser darauf. Auch ein Stück Seife und trockene Leinentücher lagen dabei.

Der Feldscher wusch sich gründlich, zog sich die Schuhe aus und wartete auf dem weichen Bett ausgestreckt darauf, zum Essen gerufen zu werden.


Nach einer ganzen Weile klopfte es an der Tür.

"Herein" brummte Garwe, und wie erwartet trat der Diener ein. "Ihr werdet in einer Viertelstunde zum Essen erwartet" teilte er mit. "Ich werde draußen warten bis alle fertig sind"

Der Diener verließ das Zimmer, und klopfte an Vincents Tür.

Vincent verharrte noch etwas ehe er wieder ins Zimmer ging und sich samt der Kleidung die er Trug auf das Bett legte, gerade jetzt vermisste er es den Schutz durch seine Waffen zu genießen, er kam sich ohne sie wie auf dem Präsentierteller vor.

Er döste noch etwas vor sich hin und somit verging die Zeit auch schneller als gedacht, was vielleicht auch daran lag das er kurz einnickte.

Zumindest bis zu dem moment als der Diener an die Tür Klopfte.
"Herein!", sagte Vincent in einem harten Ton und stieg wieder von dem Bett.

Der Diener verkündete das es bald Essen geben würde und er draußen auf sie warten würde bis wohl alle bereit waren.
Vincent nickte dem Diener zu woraufhin dieser wieder den Raum verließ und vor die Tür des nächsten Zimmers ging um auch an dieser zu Klopfen.

Vincent wollte die Gruppe nicht lange aufhalten und seufzte noch einmal ehe er den Raum verließ um sich vom Diener in den Speisesaal führen zu lassen.