Dracula
Ungeduldig saß Dracula auf seinem Thron und klopfte mit seinen Fingern auf dessen Armlehnen herum. Neben dem fernen Klappen seiner Diener - vorwiegend Skelette und wandelnde Ritterrüstungen - war dies der einzige Ton im ganzen Schloß.
Diese ewige Warterei, bis sich mal wieder ein Spinner mit Peitsche bis hierher durchkämpft ist es das Letzte. Und das Beschwören von Untergebenen geht auch viel zu schnell...
Plötzlich flog Tod aufgeregt durch ein Fenster und verbeugte sich hastig.
"Mein Gebieter!", rief er aufgeregt. "Was gibt es?", fragte Dracula gelangweilt. "Dies scheint eine neu gegründete Stadt zu sein. Sie ist leer, bis auf einige Personen, die anscheinend dabei sind, hier einzuziehen..." "Und warum so aufgeregt?" "Ich spürte eine mächtige Präsenz - ähnlich der Euren!"
Ein Lächeln huschte über Draculas Lippen.
"Interessant. Wäre sicher ein wertvoller Verbündeter..."
Er grübelte eine Weile nach.
"Meinst du, die Bewohner sind auf uns aufmerksam geworden?" "Ich konnte nichts dergleichen erkennen, Gebieter." "Und da dies eine fremde Welt ist, kennt mir hier auch wohl niemand... Ha! Dann kann ich sie ja einfach unterwandern und zuschlagen, wenn sie es am Wengisten erwarten!" "Ihr wollt doch nicht selbst..." "Natürlich will ich das! Ich brauche Informationen aus erster Hand! Überwache du solange das Schloß - und gibt bescheid, wenn sich Medusa wieder erholt hat!"
Mit diesen Worten verwandelte er sich in eine Fledermaus und flog in Richtung Stadt.
Endlich kann ich mich mal wieder unter Leute mischen, die keine Ahnung haben, mit wem sie es zu tun haben!
Lachend - oder vielmehr fiepend - flog er in den Park, den er als sicheren Ort für eine Rücktransformation ansah. Dabei ließ er vorerst seinen Umhang weg. Ohne sehe ich eher wie ein "normaler" Edelmann aus...
Bei seinem Weg aus den Park bemerkte er ein seltsames Wesen, dass auf einem Baum hockte.
"Seltsame Katze...", murmelte er und ging an dem Baum vorbei.
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