Believe in Dreams

Daniel 15:17

"Ich bin mir sicher, dass noch einige Leute kommen werden. Mein Jugendtraum war es auch immer in einer Band zu sein. Damals war das irgendwie cool und die Jungs mit den Gitarren bekamen immer die hübschesten Mädels ab... Jedenfalls könnt ihr mich auch gern dutzen - Ich bin Daniel", bot Daniel den beiden gleich das Du an.

Gegen halb vier kam dann auch schon ein weiterer Kandidat herein. Dieses Mal ein Junge, etwa in Chris Alter.
"Hey", grüßte er diesen zurück und musterte den Jungen aufmerksam.
Sein Styling passte schon zu einer richtigen Rockband. Nur merkte er auch, dass eine gewissen Spannung in der Luft lag. War da etwas vorher vorgefallen. Er blickte fragend zu Chris.

Anna [15:31]

Sie hatte gute Laune. Anna hatte wirklich äußerst gute Laune. Es waren zwar noch nicht sonderlich viele Anwärter für die Band anwesend, doch diejenigen, die hier waren, waren ihr äußerst sympathisch.
Zuerst einmal das Mädchen. Sie schien sich kein bisschen an ihrem - doch etwas chaotischen - Aussehen stören, und unterhielt sich gleich völlig locker mit ihr.
Auch der Lehrer war wirklich schwer in Ordnung. Denn welcher Lehrer bot einem schon den Vornamen an, und erzählte einem, dass er gerne in eine Band gegangen wäre... um Mädchen abzuschleppen?
Was sie von dem Jungen, der ebenfalls aufgetaucht war, halten sollte, wusste sie nicht so ganz. Er schien eigentlich sehr nett zu sein, und hatte ein ansteckendes Grinsen, doch irgendwie schien... Chris ihn nicht sonderlich zu mögen.
Aber naja, sie würde wohl schon noch herausfinden, wie er so drauf war.
"Sagt mal Leute, jetzt mal nur so aus reiner Neugier... Welche Position wollt ihr eigentlich haben?" Anna grinste einmal in die Runde. "Ich hoffe mal, dass mir keiner das Schlagzeug streitig machen will."

Chris (15:32)

Chris mochte Anna gleich von dem Moment an, an dem sie ihren blauen Haarschopf gesehen hatte. Alternatives Auftreten fand sie einfach um einiges besser, als Modebarbie zu spielen, wie es einige Mädchen in ihrem Pädagogikkurs taten.

Auch Daniel war nach wie vor ein echt lockerer Typ - welcher Lehrer bot schon seinen Vornamen und das Du an?
Chris grinste nur auf seinen Vorschlag: "Klar, gerne."

Sie unterhielten sich eine Weile und Chris warf gerade einen Blick auf die Digitaluhr - 15:29:57 - als die Tür geöffnet wurde und Erich eintrat. Sie starrte ihn mit einer Mischung aus reinster Abneigung und Bewunderung für seine Fähigkeit, nur wenige Sekunden früher in den Raum zu kommen, als sie erwartet hatte, an. Die Temperatur des Raumes schien wohl gesunken zu sein, immerhin merkte Chris, dass sie von Herrn Wagn... Daniel und Anna fragend angesehen wurde.

Sie seufzte einmal kurz, um sich zu sammeln. Das war nun wirklich nciht der richtige Zeitpunkt, um sich über Erich zu ärgern. Im Grunde hatte er ja nichts getan - außer, Chris zur Begrüßung "Süße" zu nennen und sie nicht zu kennen, trotz inzwischen zwei gemeinsamen Jahren im LK...
"Auch hallo.", begrüßte sie ihn also knapp, überging dabei seine letzte Bemerkung und wollte nun endlich beginnen, als Anna bereits das fragte, was sie als nächsten hatte fragen wollen.

"Also, bei denen, die hier sind, glaube ich das eher weniger. Ich spiele Gitarre.", erklärte Chris nun Anna. "Cool, dass du Schlagzeug spielst, Mädchen an den Drums sind im Metal eher selten vertreten.", bemerkte sie noch grinsend und dachte an den Hocker hinter den Drums, der eigentlich gestern woanders gestanden hatte. Doch sie unterließ eine Frage danach. Sollte Anna hier gewesen sein, wollte sie sie nicht in Verlegenheit bringen - vor allem nicht vor einer Lehrkraft.

Paul (14:30 - 15:40):

Die Schulstunden für Paul waren bereits seit einer halben Stunde vorbei, dennoch blieb er in der Schule, da er noch seine Hausaufgaben erledigen musste und zu Hause würde er dank seiner Schwester, die Tokio Hotel Fan war und die ganze Zeit laut diese schreckliche Musik hörte, keine Ruhe bekommen. Daher saß er nun also noch im ObSt-Raum und brütete über Englisch. Er musste ein Gedicht interpretieren. In Deutsch war das schon eine kleine Herausforderung, die zwar zu schaffen war, aber eben nicht in 5 Minuten fertig zu kriegen war und in Englisch - das war schon eher ein kleiner Marathon.

Gegen 15:30 Uhr legte er endlich den Stift beiseite, und beließ es bei dem, was er zusammen bekommen hatte. Immerhin 2 Seiten und er hatte alles belegt. Wenn sein Lehrer doch noch was zu beanstatten hatte, dann konnte er ihm halt mal gewaltig an den Füßen fassen. Englisch war immerhin nicht sein LK. Ihm war es also praktisch egal. Er packte sein Zeug zusammen, zog seine Atzensonnenbrille auf und machte sich auf dem Weg zum Ausgang. In der Aula sah er noch am Schwarzen Brett einen Aushang. Gelangweilt schlenderte er drauf zu.
"Bandprojekt" laß er die Überschrift und wurde direkt neugierig. Er wollte schon lang wieder in eine Band. Da bekam man immer die heißesten Girls ab und Musik war ja sowieso ein Teil seines Lebens. Genauso wichtig wie atmen eben.
Kurzer Hand entschloss er sich da auch mal aufzukreuzen und sich die Lage mal eben anzuschauen. Wenn nur Faschos da waren, konnte er ja immer noch Leine ziehen.

Nach wenigen Minuten stand er auch schon vor dem Proberaum der Schule. Er zupfte noch mal an seinen Haaren herum, übte im Fenster noch mal sein freches Grinsen und klopfte dann an die Tür. Ohne zu zögern ging er hinein.

"Moinsen", sagte er lässig und steckte die Hände in seine Hosentaschen.
"Ich komm doch nicht zu spät, oder?", er zog seine Atzensonnenbrille von seiner Nase und blickte in die Runde.

Anna Bär [~15:40]

Die kleine Gruppe saß noch eine Weile im Proberaum, und unterhielt sich, während sie auf weitere Interessenten warteten. Durch die Wartezeit wurde Anna mehr als nur hibbelig, doch versuchte sie, halbwegs ruhig zu bleiben. Es würde wohl keinen allzuguten Eindruck machen, wenn sie jetzt anfing aufzudrehen. Das hob sie sich lieber für das Vorspielen auf.
Nach einigen Minuten kam auch noch jemand. Es war ein weiterer Junge, wohl ebenfalls aus den höheren Jahrgängen. Gut gelaunt begrüßte er alle, doch Anna nickte ihm nur zu. Irgendwie wirkte er auf sie... unecht. Das traf es wohl am ehesten. Sie wusste nicht, woher dieses Gefühl kam, denn eigentlich schien er ganz normal zu sein... aber dennoch.
Naja, vielleicht hielt sie sich auch einfach schon zu lange im Schulgebäude auf. Die Luft hier drinnen bekam ihr nicht so gut. Zumindest behauptete sie dass immer.